Wohnwoche 2023
Sonntagnachmittag. Einer nach dem anderen kommt vollbepackt auf den Kirchhof. Es ist sonnig und
der Nachmittag lädt dazu ein, die Woche bei Kaffee und Knabberreien im Kirchhof zu starten. Daran,
dass morgen der letzte Ferien- und ein normaler Arbeitstag ist, möchte gerade keiner denken. Die
Sonne scheint, das Café Friedrich scheint gut besucht und es ist viel los am Friedhof und auf der
Straße davor. Viel entspannter kann die Woche kaum starten!
Doch mit Einsetzen des Abends und einem leichten Hungergefühl ereilt uns wieder die Realität. Wir
müssen uns wohl tatsächlich selbst ums Essen kümmern. Wir beschließen, wann immer wir können,
gemeinsam zu kochen. Das geht, da wir nie alle auf einmal da sind, sondern immer jemand anders
unterwegs ist. Wir sind eben eine WG und jeder darf sich seinen Tag selbst gestalten! So schaffen wir
es, uns im Laufe der Woche mit einem bunten und vielfältigen Menü selbst zu verpflegen.
Dass das Gemeindehaus nicht als Jugendherberge geplant wurde, wird gleich abends an den
Zimmern deutlich. Mit ausreichend Luftmatratzen, Isomatten und Couches kommt trotzdem jeder
von uns auf die nötige Dosis Schlaf. Manchmal ist die Turmuhr näher als man denkt, doch daran
gewöhnen wir uns schnell.
Die Abende lassen wir meist am Lagerfeuer im Garten oder im Saal ausklingen. Spiele, sportliche
Aktivitäten und die nötige musikalische Untermalung dürfen natürlich nicht fehlen. Besonders gefreut
hat uns der gelegentliche Besuch anderer „EJler“, die uns von Zeit zu Zeit besuchten. Am Freitag
starteten wir mit insgesamt geschätzt 20 Leuten in den JUKO (Insta: @juko.oas).
Insgesamt verläuft die Woche ohne große Zwischenfälle. Die Idee, dass jeder seinem normalen Alltag
und Rhythmus nachgeht, geht auf. Und es ist schön zu sehen, wie viel Zeit man gemeinsam hat,
obwohl wir alle weiterhin normal in die Schule, die Arbeit oder unserem Studium nachgehen. Mal ist
es ruhig mal ist es voller. Je nachdem, wie voll der Terminkalender der „Bewohner“ gerade so ist.
Insgesamt haben 7 Mitarbeitende der EJ und der KJ zwischen einer und sieben Nächte dort verbracht.
Schneller als man denkt geht die Zeit vorbei und wir müssen uns mit dem Gedanken
auseinandersetzten, dass wir das Gemeindehaus am Sonntag wieder räumen müssen. Mit vereinten
Kräften bekommen wir unser Chaos beseitigt und kehren dem Haus zumindest für dieses Mal den
Rücken zu. Doch wir werden wiederkommen. Denn es ist eben ein Gemeindehaus. Ein Haus, in dem
man gemeinsam wohnt und lebt.
Moritz Nieberle