Teil eines großen Teams zu sein ist etwas Wunderbares. Teil eines Teams zu sein heißt, sich aufeinander verlassen zukönnen, füreinander und für andere da zu sein. Teil eines Teams zu sein, bedeutet aber auch manchmal Arbeit. Arbeit die wir gemeinsam und auch sehr gerne machen. Dennoch freuen wir uns, wenn wir uns einmal im Jahr selbst beschenken können, und gemeinsam auf Mitarbeiterfreizeit fahren. Einmal ein Wochenende nur für uns. Eines, das wir uns gestalten können, wie wir wollen.

Die Entscheidung fiel dieses Mal auf ein kleines Häuschen in den Österreicher Alpen, in der Nähe des beschaulichen Dorfes „Schoppernau“ auf gut 1000m Höhe. Von Donnerstag bis Sonntag in einem Tal in einer Hütte, wie sie schöner kaum sein könnte. Gekocht und geheizt wird durch einen Holzofen mit kleinem Feuer, die Zimmer sind hell und groß und nahezu alles an der Hütte ist aus Holz. Um uns herum nichts als Berge, Wiesen, Wälder, Weiden und Schnee.

Donnerstag:
Los ging die Fahrt mit Regen. Schon beim Einladen wurden wir ordentlich nass, was die Stimmung nicht drückte. Wir
freuten uns auf vier Tage, die wir einfach für uns haben. Die vier Stunden fahrt gingen schnell um und wir konnten in
unser kleines Reich einziehen. Wie hoch die Berge vor dem Fenster sind, ließ sich zu diesem Zeitpunkt nur erahnen, da
die Gipfel irgendwo hinter der Nebelwand verschwanden. Doch auch so waren die grünen Wiesen und der Blick auf
die nahegelegenen herbstlich verfärbten Wälder eine Augenweide und ein wunderschöner Start in die Freizeit.
Zum Abendessen gab es Wraps, gefolgt von einem entspannten ersten Abend, welcher mit einer Karaokerunde und
vielen Spielen begleitet wurde. Ganz nebenbei retteten wir gleich an diesem Tag einem Vogel das Leben, welcher sich
in unserem Haus verirrt hatte, indem wir ihn den Weg in die Freiheit zeigten. Wir ahnten nicht, dass dieser nicht der
einzige Vorfall dieser Art sein wird.

Freitag:
Erkenntnis des ersten Morgens: Wer will haben heiße Dusche, muss erstmal anschüren heiß den Ofen… oder so ähnlich.
Dies gilt auch für die Frühstücksbrötchen, für die es ebenso zunächst ein ordentliches Feuer und etwas Geschick beim
Backen bedarf. An diesem Morgen lichtete sich zudem zunehmend der Nebel und gab einen unbeschreiblichen Blick
auf das Bergmassiv frei, welches sich direkt vor unserer Fensterfront auftürmte. Zudem hatte es über Nacht geschneit
und die Landschaft war von einer dicken weißen Decke überzogen.
Dies hielt einige nicht davon ab, die Wanderschuhe rauszusuchen und in eine kleine Wanderung in den Bergen zu
starten. Im Gegenteil. Gestoppt werden konnten diese nur durch eine eingestürzte zugeschneite Brücke über einen
Bach, welche die Gruppe zu Umwegen zwang. Natürlich durften auch die ersten Schninguine (Pinguine aus Schnee)
nicht fehlen.
Zum Abendessen gab es von den bis dahin herauskristallisierten Chefköchen Käsespätzle mit Salat, wovon nicht viel
übrigblieb.

Samstag:
Der Samstag startete, anders als der Tag zuvor mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über den schneebedeckten
Bergen bei wolkenlosem Himmel. Dies lud einige dazu ein, den Weißwurstbrunch vor dem Haus in der Sonne
einzunehmen und mit viel Frischluft in den Morgen zu starten.
Der Tag verlief wie der vorherige: Viel Freiraum für nette Gespräche, einige Spiele, kreative Momente, wärmen am
Ofen und besonders viel gemeinsamer Zeit. Wer Ruhe für sich brauchte, hatte auch hierfür genügend Möglichkeiten:
Egal ob zum Lernen, zum Seminararbeit schreiben, lesen, zum Durchatmen, zur kreativen Verwirklichung, oder einfach
für einen Mittagsschlaf, für den man sonst zuhause keine Gelegenheit findet.
Nach dem Abendessen gab es wie am Abend zuvor eine spontane Gameshow, bei der voller Körpereinsatz notwendig
war. Damit begann leider schon der letzte Abend.

Sonntag:
Der Sonntag begann eindeutig zu früh. Nach dem Frühstück und dem anschließenden Packen stand schon der Abschied
und die Heimfahrt an. Diese verlief, wie die Freizeit begann, im strömenden Regen.
Wir hatten eine wunderschöne Zeit, viel Erholung, viel Entspannung und Regeneration vom Alltag sowie einen
willkommenen Ausgleich für die vielen Stunden, die wir für die EJ verbracht haben und das auch gerne in Zukunft
werden! Wir sind uns einig: Wir kommen wieder! Und das hoffentlich schon bald!

Moritz Nieberle